Wie entsteht Biogas?

Die Bildung von Methan ist dem Zusammenspiel verschiedener Bakterienstämme zu verdanken. Die Bakterien, die an der Umsetzung der Organik hin zum Methan beteiligt sind, sind in der Natur allgegenwertig. Daher kennt man die Methanbildung auch aus der Natur, z.B. in Mooren, der Tiefsee, bei den Wiederkäuern …

Die verschiedenen Bakterienstämme haben alle ihren ganz eigenen Wohlfühlbereich, was die Ansprüche an Temperatur, Futter, pH-Wert etc. anbelangt. Wir fahren in unserer Biogasanlage eine Temperatur, die zwischen 42 – 45°C liegt.

Methanbildende Bakterien vermehren sich nicht binnen Stunden, sondern benötigen dafür viele Tage. Eine optimale Leistung der Bakterien ist daher von möglichst immer gleichen Bedingungen abhängig, z.B. der Futterzusammensetzung, der Temperatur oder der Durchmischung.

Wohlfühltemperatur herrschen in der Anlage
ca. 0 °C
Bestandteil
0 % CH4

Technik

Gleichmäßige Bedingungen, u.a. die Fütterung, sind für die Bakterien sehr wichtig. Daher wird der Feststoffdosierer zwei Mal am Tag mit der immer gleichen Zusammensetzung befüllt.

 

Feststoffdosierer:

Der Feststoffdosierer ist wie ein großer Miststreuer, der beim Verlassen der Rohstoffe alles abfräst und ordentlich durchmischt. So kommt über den Tag nahezu die gleiche Mischung in die Anlage.

Rotacut:

Der Rotacut ist wie ein sehr großer Fleischwolf, durch diesen muss all der Futterbrei durch. Der Rotacut hat mehrere Funktionen, zum einen schneidet er das Futter auf eine maximale Länge von wenigen Zentimetern, zum anderen werden alle größeren Fremdkörper aussortiert.

Gärrestlager:

Hier wird der Futterbrei nach den ca. 80 Tagen im Fermenter gelagert. Es wird noch weiterhin etwas Biogas gebildet. Eine wichtige Funktion des Gärrestlagers bildet hier die Abdeckung des Lagers, die sogenannte Doppelmembrane. Die obere Folie dient dem Wetterschutz, die darunterliegende Folie speichert das Biogas. Sie funktioniert dabei wie ein großer Ballon, der sich aufblähen oder zusammenziehen kann, so kann bis zu 1.800 m³ Biogas gespeichert werden.

Anmischgrube:

In der Anmischgrube wird das abgefräste Futter auf einem kleineren Behältervolumen mit aktivem und warmen Fermentersubstrat vermischt. So entsteht ein dicker Futterbrei, der sich aber gut rühren und pumpen lässt. Die Anmischgrube ist gasdicht, da auch hier schon Gas gebildet wird.

Fermenter:

Im Fermenter verbleibt der Futterbrei ca. 80 Tage, in dieser Zeit erledigen die verschiedenen Bakterienstämme ihre Arbeit. Die ersten zerkleinern, die anderen spalten, weitere wandeln um, bis die Methanbakterien aus Essigsäure, Wasserstoff und Kohlendioxid schlussendlich Methan bilden.

BHKW:

Hier wird das Biogas im Motor verbrannt, dieser treibt einen Generator an, der wiederum den Strom erzeugt. Durch die hierfür notwendige Kühlung des Motors, aber auch der Abgase wird das 90°C warme Wasser erzeugt, mit dem viele Häuser in Burgjoß geheizt werden.

Nährstoffkreislauf

Wir düngen/ernähren mit dem Gärrest nicht nur die Pflanzen, wir fördern und aktivieren das Bodenleben und den Humusaufbau.

Natürliche Nährstoffe

Was die Bakterien in der Anlage nicht abbauen können, enthält die Nährstoffe (u.a. Stickstoff, Phosphor, Kali), die die Pflanzen beim Wachstum aufgenommen haben. Diese Nährstoffe kommen zurück auf die Flächen, damit die nächste Generation Pflanzen gut und gesund wachsen kann. 

Weitere Nährstoffe

Über Pferde-, Geflügelmist und Stickstoff-Dünger kommen Nährstoffe in die Anlage, die zuvor nicht im Boden waren.

Über 6.000 t an festen Gärresten geben wir an Landwirte außerhalb des Jossgrundes ab. So verhindern wir eine Überdüngung der von uns bewirtschafteten Flächen.

Organische Düngung

Eine Düngung mit organischem Dünger ist nicht nur die natürlichste, sondern auch die bessere für den Boden. Wir nähren mit dem Gärrest nicht nur die Pflanzen, wir fördern und aktivieren das Bodenleben und den Humusaufbau.